Wanderfahrt nach Bad Staffelstein vom 03.-10.September 2011
Am Samstag,
03.September 2011, fahren 12 Pitschedabber mit dem Zug von Hanau über Bamberg
nach Bad Staffelstein, 2 weitere kommen mit dem Auto, einer kommt erst am Sonntagabend.
Udo und Habu sind sind bereits seit gestern vor Ort, reisen allerdings morgen
abend auch schon wieder ab. Achim und Margit treffen bereits seit einer Woche
letzte Vorbereitungen und schauen noch einmal nach, in welchem Zustand die geplanten
Wanderwege sind.
Am Bahnhof in Bad Staffelstein werden wir von Achim, Margit, Udo und Habu abgeholt,
das Gepäck wird ins Hotel gefahren, wir müssen noch etwa einen Kilometer
laufen.
Wir wohnen im Hotel "Grüner Baum". Hinter dem Haus befindet sich ein großer Biergarten, wo wir unseren ersten Durst löschen können.
Anschließend
erkunden wir an diesem Tag unsere nächste Umgebung und machen einen Spaziergang
durch Bad Staffelstein und den Kurpark. Vom "Grünen Baum" gehen
wir durch den "Bamberger Turm", den einzig erhaltenen Turm der ehemaligen
Stadtbefestigung.
In der kleinen Innenstadt gibt es hübsche Fachwerkhäuser. Auch das
Rathaus aus dem 17.Jh. ist ein dreigeschossiges fränkisches Fachwerkhaus.
Der berühmteste Sohn der Stadt ist der Rechenmeister Adam Riese (1492–1559),
dessen Rechenbücher bis ins 18. Jh. als Lehrmittel in den Schulen verwendet
wurden. Noch jeder kennt heute den Spruch „Das macht nach Adam Ries(e)...“.
1975 wurde eine 50 °C warme, stark solehaltige Thermalquelle in über
tausend Meter Tiefe erschlossen. 1999 wurden ein Kurpark und zwei Gradierwerke
geschaffen. Gradierwerke werden auch Salinen genannt und dienten ursprünglich
der reinen Salzgewinnung. Ein Holzgerüst ist mit Reisigbündeln verfüllt,
über die die salzhaltige Sole geleitet wird. Dadurch wird die Luft in der
Nähe des Gradierwerks mit Salz angereichert und wirkt sich, bei Atemwegserkrankungen
positiv aus. Im Jahr 2001 erhielt die Stadt den Namenszusatz Bad.
In den
nächsten Tagen steht vor allem Wandern auf dem Programm. Achim und Margit
haben verschiedene Ziele in der Umgebung ausgesucht, wobei für die "Schwächeren",
die nicht so große Wanderungen bewältigen können, immer die
Möglichkeit besteht, nur eine kürzere Tour zu wandern. Jedenfalls
ist das Ziel immer einer der zahlreichen Brauereigasthöfe in der Gegend.
Am Sonntag geht es
an mehreren Seen entlang nach Wiesen, einem Ortsteil von Bad Staffelstein, zum
Brauereigasthof "Hellmuth", am Montag nach Vierzehnheiligen (s.u.)
zum Brauhaus "Trunk", und am Mittwoch nach Loffeld zum "Bräustübl"
der Staffelberg-Brauerei.
Unterwegs stärkt
uns Achim immer mal wieder mit einem kleinen Schluck, bevor wir zum großen
Schluck im Brauereigasthof eintreffen.
Am Sonntag ist es sehr heiß. Deswegen ist das Bedürfnis groß, sich nicht nur "innerlich" abzukühlen. Auch eine am Weg liegende Pumpe oder gar der ganze Main werden zur Abkühlung benutzt.
Hier nun
die verschiedenen Methoden der Abkühlung:
Aber es herrscht nicht nur immer eitel Sonnenschein, am Mittwoch regnet es. Aber das hält einen echten Wanderer nicht davon ab, trotzdem loszuziehen, immer nach dem Motto: Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung. Außerdem haben die Pitschedabber bei Regen die große Möglichkeit, ihrem Namen gerecht zu werden. Aber es gelingt ihnen immer, nicht direkt in die Pfützen zu treten und das auch dank der zahlreichen Begleitpersonen, die sie geschickt um die Pfützen herumführen.
Aber unser
Ziel sind nicht nur Brauereien. Am Montag wandern wir zur Basilika "Vierzehnheiligen",
die zwischen Bad Staffelstein und Lichtenfels am Berg liegt, d.h. die Wanderung
geht bergauf. Das bringt einige ganz schön ans Schnaufen, besonders die
Autorin dieser Seite.
"Vierzehnheiligen" ist bereits seit dem 15.Jh. eine Wallfahrtskirche,
nachdem im Jahre 1445 dem Schäfer Hermann Leicht aus Langheim dreimal das
Jesuskind erschienen war. Als dann noch eine schwerkranke Magd zur Erscheinungsstätte
gebracht und wundersam geheilt wurde, waren alle Voraussetzungen für eine
Wallfahrtsstätte geschaffen.
Heute sehen wir eine barocke Basilika mit dem sog. Gnadenaltar in der Mitte
über der Stelle der Erscheinung. Die Pitschedabber sitzen in den Bänken
der Kirche, ein Pater erzählt ihnen die Geschichte der Wallfahrt und erklärt
den Rokokoaltar. Er steht frei im Raum und die vierzehn Nothelfer befinden sich
auf verschiedenen Etagen um den Altar herum.
Am Dienstag fahren wir mit dem Zug etwa eine halbe Stunde nach Bamberg, der Stadt, die seit 1993 zur Liste des Weltkulturerbes der Menschheit gehört. Mit einem Stadtführer schauen wir uns die verschiedenen Sehenswürdigkeiten an.
Das
ist unser Stadtführer, Herr Berkenkamp ein Norddeutscher in bayerischem Outfit. |
In Bamberg gibt es viel Wasser. Es liegt an der Regnitz, die ein paar Kilometer flussabwärts in den Main mündet und sich hier in Bamberg in mehrere Arme teilt und dadurch Inseln bildet. Hören wir Herrn Berkenkamp zu, was er über die Regnitz zu erzählen hat: Regnitz
Auf den
nächsten Bildern sehen Sie das Bamberger Rathaus, das mitten in der Regnitz
steht. Warum das so ist, erzählt uns der Stadtführer: Rathaus
im Fluss
An das Rathaus, quasi über dem Fluss hängend, wurde das Rottmeisterhaus,
ein Fachwerkbau, angebaut. Darin war die Stadtwache untergebracht. Das Rathaus,
wie wir es heute sehen, stammt aus dem 18.Jh.
Beide Gebäudeseiten
sind vollständig mit allegorischen Szenen und architektonischen Details,
der typischen Illusionsmalerei in dieser Zeit, verziert. Kleine, tatsächlich
figürlich gestaltete Elemente an der östlichen Seite verstärken
den räumlichen Eindruck.
Wir laufen
dann an der Regnitz entlang zum sog. "Grünen Markt", wo Herr
Berkenkamp eine Bamberger Spezialität vorstellt. Aber hören Sie
selbst: Bamberger Hörnle
Wir besuchen den Bamberger Dom, der nächstes Jahr 1000 Jahre alt wird.
Im Dom finden wir den berühmten Bamberger Reiter, die älteste erhaltene
mittelalterliche Plastik eines Reiters. Geschaffen um 1230 von einem unbekannten
Künstler, steht sie noch immer an dem Pfeiler, an dem sie früher
aufgestellt war.
An einem Bronzemodell der Stadt können die Pitschedabber mit den Händen
die Stadt "begreifen". Der Stadtteil, wo die Fischerhäuschen
direkt an der Regnitz stehen, wird liebevoll "Klein-Venedig" genannt.
Am Donnerstag ist uns das Wetter wieder nicht so wohlgesonnen, aber wir fahren mit dem Zug, dieses Mal in die andere Richtung, etwa eine Stunde nach Bayreuth, weltberühmt durch die jährlich im Bayreuther Festspielhaus auf dem Grünen Hügel stattfindenden Bayreuther Festspiele. Richard Wagner ließ dieses Opernhaus bewusst abseits der Metropolen errichten. Zur Verwirklichung dieses Wunsches trugen maßgeblich sein Mäzen König Ludwig II. von Bayern und seine Förderin Marie Gräfin von Schleinitz bei. Die ersten Festspiele unter Wagners Leitung begannen am 13. August 1876. Es war die Uraufführung des kompletten Rings des Nibelungen.
Leider darf im Festspielhaus weder fotografiert noch gefilmt werden, aber Heinrich singt ein Lied auf der großen Bühne. Hören Sie es sich an: Heinrichs Lied.
Mit diesem Lied von Heinrich möchte ich diesen Bericht beenden. Am Samstag, 10.September endet eine schöne Wanderfahrt. Wir fahren mit dem Zug wieder nach Hanau und danken Margit und Achim für die hervorragende Organisation.
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