Bozenfahrt vom Samstag, 21. Mai bis Sonntag, den 29. Mai 2005.
Die Wandergruppe des BSBH
Bz Hanau waren wieder einmal unterwegs. Diesmal ging es ins Ausland, und zwar
nach Südtirol, nach Bozen ins Blindenzentrum St. Raphael. Es war diesmal
eine kleine Gruppe, 13 Teilnehmer. Wir fuhren morgens früh von Hanau bis
Regensburg, dort umsteigen nach München, und nach einem kurzen Aufenthalt
ging es weiter nach Bozen. Dort wurden wir vom Haus abgeholt. Was bei der Ankunft
dort schon auffallend war: das milde Klima; es war um einige Grade wärmer.
Nachdem wir im Haus unsere Zimmer bezogen und uns frisch gemacht hatten, bekamen
wir von Nico das Haus gezeigt.Es liegt in einem schönen grossen Garten
und viele Möglichkeiten draussen zu sitzen, was wir auch jeden Abend ausgenützt
haben. Ferner verfügt das Haus über ein Schwimmbad, Kegelbahn, Schiessanlage
usw. Man kann sich also vielfältig betätigen; aber wir waren ja zum
Wandern da.
Zu den Zimmer noch eine Anmerkung: sie sind sehr geräumig, viele mit Balkon;
ausgestattet sind sie mit TV, Radiowecker und Telefon. Über das Essen gibt
es nichts zu klagen, gut und reichlich. Wasser und Wein standen auch immer auf
dem Tisch.
Nun zu den einzelnen Tagen und was wir unternommen haben.
Erster Tag, Sonntag:
Nach dem Frühstück sind wir durch die Obstplantagen und Weinfelder
nach Siebeneich gelaufen. Es ist dort alles schon viel weiter als bei uns, auch
die Rosen sind schon in voller Blüte. In Siebeneich konnten wir draussen
sitzen in einem schönen Gartenlokal und eine Kleinigkeit essen, dann ging
es wieder nach Hause.
Zweiter Tag: Montag:
Wir sind mit dem Auto an die Hänge nördlich der Altstadt gebracht
worden. In Serpentinen ging es die Oswaldpromenade hinunter an die Talfer. Bozen
ist eine Dreiflüssestadt: die Etsch, derEisack und eben die Talfer. Anm
Fluss entlang kommt man in die Innenstadt. Dort haben wir etwas gegessen und
sind dann nach Hause gelaufen. Nachmittags stand in Bozen noch eine Weinprobe
auf dem Programm. In dieser Region wird u.a. der St. Magdalener angebaut.
Dritter Tag: Dienstag
Wir hatten eine Stadtführung. Bozen besitzt einen sehr schönen Dom,
der in dreifarbigem Sandstein gebaut ist, in rotem, gelbem und grauem. Wir konnten
sehr viel anfassen. Der Bau des Doms, Maria Himmelfahrt, wurde im Jahre 500
angefangen. Er wurde mehrmals durch Kriege zerstört und umgebaut oder erweitert.
Bemerkennswert sind auch die Laubengänge. Ein Bischof hat vor vielen Jahren
diese Bauart vorgeschrieben. Die Ware wurde zwischen Stadtmauer und Haus angeliefert,
in der sogenannten Handelsstrasse, und auf der anderen Seite des Hauses in den
Laubengängen ausgestellt. Eine andere Besonderheit, wer drei Stockwerke
hochbauen wollte, der musste auch drei Stockwerke in die Tiefe gehen.
Die Menschen in Südtirol sprechen fast alle zwei Sprachen, deutsch, das
kommt von der habsburgischen Vergangenheit, und natürlich italienisch.
In den Bergdörfern spricht man eine rätoromanische oder ladinische
Sprache.
Nach einer Stärkung haben wir das Museum besichtigt, in dem der Ötzi
ausgestellt ist; man hat ihn doch vor einigen Jahren in den Ötztaler Alpen,
unter Eis gefunden. Er soll von heute an gerechnet 5300 Jahre alt sein. Ein
Modell konnten wir anfassen: Kopfbedeckung, Umhang und Beinkleidung, alles aus
Tierfellen; die Schuhe aus Binsengras gewebt. Auch Waffen, die man zu dieser
Zeit benutzte, konnte man anfassen. Feuer bzw. Glut wurde in einem kleinen Körbchen
transportiert; und damit es nicht in Flammen aufging, legte man es mit Ahornblättern
aus.
Ein sehr informativer Tag ging zu Ende. Bei gutem Abendessen, Wein und im Garten
bei Gesang haben wir uns wieder erholt und den schönen Tag nochmal an uns
vorüber ziehen lassen.
Vierter Tag: Mittwoch
Nach so viel Infomation vom Vortag, ließen wir es geruhsamer angehen.
Wir fuhren mit zwei Bussen an den Montiggler See. Helmut, ein Angestellter des
Hauses, der auch für die Gästebetreuung zuständig ist, hat eine
schöne Wanderung ausgesucht. Wir gingen um den kleinen See herum, der sehr
fischreich ist. Dort darf man mit Angelschein fischen. Helmut wusste dann auch
ein prima Plätzchen für uns, wo man eine richtige Brettljause zu sich
nehmen konnte, natürlich im Freien. Zu einer Jause gehört der bekannte
Tiroler Speck, Kaminwurst und ein Stück Käse, ein Tiroler Wein und
der Grappa dürfen natürlich nicht fehlen.
Fünfter Tag: Donnerstag
Wir bestiegen nach dem Frühstück den Bus und fuhren nach Meran. Die
Stadt liegt etwa eine Fahrstunde von Bozen entfernt. Sie besitzt auch Laubengänge.
Als Handelstadt hat sie ihre Bedeutung verloren; sie ist eine ausgesprochene
Erholungs- und Kurstadt geworden. Sie ist bekannt für ihr mildes Klima
und die vielen Sonnentage im Jahr. Die Kurpromenade führt an der Passer
entlang.
Abends hatten wir im Haus noch einen Höhepunkt, es wurde draussen in dem
schönen Garten gegrillt, wozu wir eingeladen waren. Das ausgesprochen schöne
Wetter ermöglichte es uns, lange im Freien zu bleiben.
Sechster Tag: Freitag
Es war wohl in zweifacher Hinsicht die Krönnung unserer Wanderwoche. Einmal
die herrliche Bergwelt zu bestaunen und auch von der Anstrengung her. Mit einer
Gondelbahn fuhren wir nach Oberbozen. Es liegt 1200 m hoch. Auf dem Ritten liefen
wir einen Themenweg, von dem man die Erdpyramiden sehen kann. Es sind 10 bis
15 Meter hohe Säulen, die aus eiszeitlichen Moränen herausgewittert
wurden. Die Säulen bestehen aus Lehm und Geröll, obenauf ruht ein
Stein aus festem Material. Das weiche Gestein wird mit der Zeit von Wind und
Regen herausgewaschen, bis der obenliegende Stein sich nicht mehr halten kann,
und das Gebilde zusammenbricht, entweder ganz, oder bis zum nächsten festen
Stein.
Nachdem wir diese Einmaligkeit der Erdpyramiden hinter uns gelassen hatten,
fanden wir auch wieder eine schöngelegene Jausenstation, wo wir in erster
Linie mal unseren Durst löschen konnten; allerdings hat die Jause zum Stärken
auch nicht gefehlt, denn wir mussten anschliessend ganz ordentlich hochkraxeln,
um unsere Gondel nach Bozen zu erreichen.
Wir waren froh, als wir heil in unserem Quartier ankamen, aber auch stolz auf
uns, dass wir es geschafft hatten.
Siebter Tag: Samstag
Wir hatten diesen Tag zur freien Verfügung, jeder konnte machen, was er
wollte. Dies war auch ganz gut so, denn inzwischen war es jeden Tag wärmer
geworden. Eine größere Tour wäre bestimmt zu anstrengend geworden.
Die einen gingen nochmal in die Stadt, denn in den Laubengängen ist es
ja angenehm kühl, andere haben die Burg Runkelstein nochmal aufgesucht,
um die Fresken zu fotografieren. Auf dieser Burg war mittwochs abends ein Theaterstück,
der Kanzler von Tirol, aufgeführt worden, das einige von uns gesehen haben.Jeder
hat den Tag genossen, wie es ihm gefiel.
Achter Tag: Sonntag und
Abreisetag
Die Koffer konnten in Ruhe gepackt werden, denn unser Zug ging erst um 12:31
Uhr. Wer wollte, konnte auch zum Gottesdienst gehen, denn das Haus besitzt eine
kleine Kapelle.
Auf der Heimfahrt brauchten wir nur in München umzusteigen, und waren um21.37
Uhr in Hanau. Unterwegs wurde nochmal ordentlich gesungen bei Gitarrenbegleitung
von Josef und Vadim. Eine sehr schöne Zeit war vorbei, und ich möchte
allen sehenden Partnern und Begleitpersonen danken, die uns so eine Fahrt ermöglicht
haben, sowie dem Ehepaar Ender, die die ganze Organisation hatten.
Bad Soden, den 03.06.2005
Adele Wolf-Zöll