Am 20.Oktober 2010 können wir folgenden Artikel über unsere Aktion zum "Tag des weißen Stockes" im Hanauer Anzeiger lesen:

Hindernisparcours in der City

Aktionstag des Blindenbundes führt Schwachstellen in Fußgängerzonen auf

Hanau (cd/upn). Für Blinde und Sehbehinderte gehört es nicht gerade zu den einfachsten Aufgaben, sich den Weg durch die Hanauer Fußgängerzone zu bahnen. Warenständer, Stehtische und Klappschilder belagern dort den Bürgersteig. Der Blindenbund Hanau und die Technische Informations- und Beratungsstelle für Blinde und Sehbehinderte Hanau (TIBS) machten daher mit einem Infostand und einem Aktionslauf auf ihre Situation aufmerksam.
„Wer als Blinder oder Sehbehinderter durch Hanau gehen möchte, muss einen regelrechten Hindernislauf bewältigen“, betonte Joachim Becker von der Bezirksgruppe Hanau des Blindenbundes in Hessen. Er und seine Mitstreiter hatten am Tag des weißen Stocks, bei dem weltweit Blinde die Mitmenschen auf ihre Probleme hinweisen, einen Infostand an der Nürnberger Straße eingerichtet.
Mit Gesprächen und Broschüren informierten sie die Passanten. Außerdem war ein Spiegel aufgebaut, der die Sehkraft eines Sehbehinderten simulierte. Im Zentrum der Aktion stand ein Demolauf durch die Fußgängerzone. Mit Schildern wie „Wir wollen gesehen werden“ und „Haltet uns den Weg frei“ appellierten die Blinden und Sehbehinderten vor allem an die Ladenbesitzer. „Die Werbestände und Klappschilder sind für uns gefährliche Stolpersteine und unüberwindbare Hindernisse“, machte Joachim Becker deutlich.
„Nicht nur für uns ist das unerträglich, auch Rollstuhlfahrer, Bürger mit Rollator und Eltern mit Kinderwagen haben da ihre Probleme“, sagte er. Die Hindernisse zwängen den Fußgänger zum Slalom. Teilweise müsse sogar auf die Straße mit Busverkehr ausgewichen werden. „Das ist gefährlich“, betonte Becker. Ohne die sperrigen Schilder würden die Ladenbesitzer sicher auch nicht weniger verkaufen, ist er sich sicher.
„Wir treten daher für eine barrierefreie Einkaufsstraße ein“, machten auch die anderen Betroffenen deutlich. „Blind werden kann jeder“, mahnten sie abschließend. In Hanau hat der Blindenbund rund 120 Mitglieder.
Stadtrat Dr. Ralf-Rainer Piesold hob bei dem Marsch hervor, die Stadt Hanau setze sich sehr für Barrierefreiheit ein. „Es ist daher wichtig, dass wir auf Probleme aufmerksam gemacht werden“, sagte er. Nur so sei es möglich, die Hinweise aufzunehmen und auch umzusetzen.

Birgit und Manuel in der Fußgängerzone mit Bildunterschrift
Warenständer, Straßendekoration und mehr: An solchen Stellen wird es in Hanauer Fußgängerzonen besonders eng. Vor allem für blinde Menschen sind dies gefährliche Ecken.

Foto: Dauber

 

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